Menschenrechte

 

WAS FUJITSU SEIN MÖCHTE

Die Berücksichtigung der „Menschenwürde“, sowohl in der realen als auch in der digitalen Welt, spiegelt sich in all unseren Unternehmensaktivitäten wider und wir arbeiten kontinuierlich daran, „am Menschen ausgerichtete (human-centric) Werte zu schaffen“.

ZIELE FÜR DAS GJ 2025

Prävention und Eindämmung von Menschenrechtsverletzungen in unserer gesamten Wertschöpfungskette

  • Regelmäßige Schulungen zum Thema Menschenrechte via E-Learning (Teilnahmequote von mindestens 90 %)
  • Jährliche Gespräche mit Stakeholdern
  • Kooperation mit unseren Partnern, Kunden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs), um Maßnahmen zur Förderung der Menschenrechte mithilfe des Fachwissens und der Technologien von Fujitsu zu ergreifen

ZIELE FÜR DAS GJ 2022

Verankerung der „Achtung der Menschenrechte“ innerhalb der Fujitsu Gruppe

  • Abschlussquote für globale Menschenrechtsschulungen: 80 %

Unser Ansatz

Die gemeinsamen im Verhaltenskodex des Fujitsu Way formulierten Werte stellen für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter im Rahmen der Erfüllung ihrer täglichen Arbeitsaufgaben zu befolgende Richtlinien dar. Die wichtigste unter ihnen ist „Wir achten die Menschenrechte“, ein Grundsatz, der all unsere Unternehmensaktivitäten untermauert. Wir beabsichtigen sicherzustellen, dass dieses Konzept ein integraler Bestandteil des täglichen Handelns aller Beschäftigten der Gruppe wird.

Im Dezember 2014 veröffentlichte die Fujitsu Gruppe das „Fujitsu Group Human Rights Statement“ zur Förderung von Aktivitäten, welche die Menschenrechte im Einklang mit diesem Verhaltenskodex, wie im Fujitsu Way dargelegt, achten. Das in 21 Sprachen verfasste Statement, einschließlich Japanisch und Englisch, wurde im Dezember 2022 überarbeitet und soll sicherstellen, dass es in der Unternehmenskultur sämtlicher Unternehmen unserer Gruppe verankert wird.

Fujitsu hat seine Unterstützung der 10 Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen (United Nations Global Compact) (*1) öffentlich bekannt gegeben, der auf universellen Prinzipien bezüglich der Menschenrechte und der Rechte am Arbeitsplatz basiert, wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der Kernarbeitsnorm (Declaration on Fundamental Principles and Rights at Work) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Wir werden weiterhin Managementpraktiken unterstützen, die die Menschenrechte achten.

In die CSR Procurement Guideline der Fujitsu Gruppe haben wir auch den Verhaltenskodex der Responsible Business Alliance (RBA) übernommen, und wir unterstützen das Rahmenwerk zur Aufklärung über Menschenrechte bei unseren Zulieferern und in unserer gesamten Lieferkette.

  • (*1)
    Die 10 Prinzipien des United Nations Global Compact:
    Dieser Pakt identifiziert 10 Prinzipien, die Unternehmen in vier Bereichen einhalten sollten: Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Umwelt und Korruptionsbekämpfung.

Organisationsstruktur und regelmäßige Prüfungen

Die Fujitsu Gruppe fördert die „menschenrechtsspezifische Due Diligence“ (Human Rights Due Diligence) gemäß den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP).

Im Rahmen dieser Aktivitäten haben wir Beschäftigte der verschiedensten Abteilungen von Fujitsu befragt und Ideen mit in Japan ansässigen und internationalen Expert*innen ausgetauscht. Auf diese Weise haben wir drei zentrale Bereiche identifiziert, in denen unsere Geschäftsaktivitäten große Auswirkungen haben, nämlich: die Lieferkette, die Mitarbeitenden sowie die Kundschaft und Endanwender*innen. Daher engagieren wir uns nun in Aktivitäten, um Menschenrechtsangelegenheiten in diesen Bereichen zur Sprache zu bringen.

Um im Rahmen unserer Kernanliegen Menschenrechte und Diversität in unseren weltweiten verantwortungsvollen Unternehmensaktivitäten die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht (Human Rights Due Diligence) weiter voranzubringen, haben wir in jeder von Fujitsus operativen Regionen ein System mit regelmäßigen Besprechungen für alle für die Förderung der Menschenrechte Verantwortlichen eingeführt. Wir werden die Fortschritte hinsichtlich der Erreichung unserer Ziele und KPIs in diesem Bereich verfolgen und weiterhin Ideen zur Human Rights Due Diligence austauschen.

Maßnahmen zur Schärfung des Menschenrechtsbewusstseins

Die Fujitsu Gruppe hat ein Human Rights Promotion Committee eingerichtet, das von dem für Personalressourcen zuständigen Board-Mitglied geleitet wird und das eine Reihe von Möglichkeiten zur Durchführung von Erhebungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen nutzen wird.

Zur Umsetzung von Aktivitäten, welche die Achtung der Menschenrechte fördern, haben wir ein Regional Human Rights Promotion Committees eingerichtet, das aus regionalen Arbeitnehmervertretern jedes Fujitsu Arbeitsstandorts in Japan besteht. Außerdem arbeiten wir in Japan mit den Komittees in Unternehmen der Fujitsu Gruppe zusammen.

Der Stand der Aktivitäten und Angelegenheiten in Japan und den Unternehmen der Gruppe wird regelmäßig an die Zentrale des Human Rights Promotion Committee gemeldet. Die Ergebnisse werden vom Human Rights Promotion Committee verwendet, um Aktivitäten zusammenzufassen und auf jährlicher Basis die Richtung für die Strategie zur Realisierung fortwährender, strukturierter Schulungsaktivitäten vorzugeben, welche die Achtung der Menschenrechte steigern. Wir sind außerdem Mitglied der Industrial Federation for Human Rights, Tokio, einer ehrenamtlichen Organisation, und arbeiten mit vielen der Mitgliedsunternehmen an wechselseitigen Schulungen, um die Achtung der Menschenrechte zu einem festen Bestandteil unserer Unternehmenskultur zu machen. Und als Unternehmen engagieren wir uns mit Aktivitäten, die dazu beitragen, das Gemeinschaftsbewusstsein zu schärfen.

Structure of Human Rights Promotion Committee
Initiatives led by the Human Rights Promotion Committee

Förderung der Human Rights Due Diligence

Gemäß dem „Fujitsu Group Human Rights Statement“ unterstützt die Fujitsu Gruppe die „Human Rights Due Diligence”, die die Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten auf die Menschenrechte in der gesamten weltweiten Wertschöpfungskette erkennt und gleichzeitig negative Auswirkungen verhindert oder mindert.

2017 haben wir in Zusammenarbeit mit der internationalen gemeinnützigen Organisation Business for Social Responsibility (BSR) eine Bewertung der menschenrechtlichen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von Fujitsu vorgenommen und dabei Aspekte wie die Arbeitszeit der Mitarbeitenden, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Zwangs- und Kinderarbeit in den Lieferketten sowie Datenschutz und Datensicherheit in unseren Unternehmen beleuchtet.

Im Rahmen der Human Rights Due Diligence führt die Fujitsu Gruppe laufend interne Umfragen auf Grundlage der Norm ISO 26000 durch, um den Fortschritt unserer Menschenrechtsinitiativen zu überprüfen. Im GJ 2021 führten wir in 87 weltweiten Unternehmen und 7 Einrichtungen der Gruppe Umfragen durch, um den Fortschritt von Programmen zu Menschenrechten und Arbeitspraktiken zu bewerten, mit dem Ziel, Probleme aufzuzeigen und zur Ausweitung solcher Programme auf das gesamte Unternehmen beizutragen. Darüber hinaus haben wir im GJ 2020 bei 21 ausländischen Unternehmen der Gruppe eine Umfrage zu Arbeitszeiten, Löhnen, Datenschutz und Berichtssystemen durchgeführt.

Results of Fujitsu Group Internal Survey(Human Rights/ DE&I, Labor Practices)
Labor Practices

Die „Human Rights Due Diligence“-Initiativen in der Lieferkette der Fujitsu Gruppe werden auf Grundlage des RBA-Verhaltenskodex durchgeführt. Bei der Akquisition eines neuen Unternehmens führt Fujitsu eine Due-Diligence-Prüfung in Bezug auf Nachhaltigkeit, einschließlich der Menschenrechte, durch. Wir ergreifen zudem Maßnahmen, um das Risiko von Menschenrechtsverletzungen zu minimieren und sicherzustellen, dass die Menschenrechtsinitiativen der Fujitsu Gruppe in vollem Umfang berücksichtigt werden.

Menschenrechtsschulungen

Auf Grundlage der vom Human Rights Promotion Committee festgelegten Strategieausrichtung veranstaltet die Fujitsu Gruppe Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen mit unternehmensweit einheitlichen Kursinhalten und Inhalten, die speziell auf die Themen einer Region oder eines Unternehmens der Gruppe abzielen. Es gibt Schulungsprogramme, die alle Angestellten absolvieren, wenn sie in das Unternehmen eintreten oder befördert werden, und ganzjährig durchgeführte Schulungsprogramme. Diese Schulungsprogramme decken verschiedene Aspekte der Menschenrechte ab, darunter Diskriminierung von Minderheiten, Mobbing am Arbeitsplatz, Verständnis für LGBTI+ Themen und Menschenrechtsaspekte, die im Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb stehen. Bei Fujitsu sind wir davon überzeugt, dass es für eine Kultur der Verständigung von entscheidender Bedeutung ist, von der Führungsebene unterstützt zu werden, um die Achtung der Menschenrechte zu etablieren. Daher haben wir Schulungen für neu ernannte Führungskräfte bei Fujitsu und Unternehmen unserer Gruppe in Japan durchgeführt, die ihnen unsere Vorgehensweise bei Unternehmensaktivitäten auf Grundlage internationaler Menschenrechtsstandards vermitteln. Im GJ 2021 hat die Fujitsu Gruppe ein E-Learning-Programm zu „Business and Human Rights“ umgesetzt, das für alle Mitarbeitenden von Unternehmen der Gruppe gedacht ist und zum Ziel hat, das Bewusstsein jedes Mitglieds der Belegschaft für Menschenrechtsthemen zu schärfen. Dieses Programm wurde von 92 % aller Mitarbeitenden der Gruppe besucht.

Rahmenbedingungen zur Berichterstattung und Beratung im Hinblick auf Menschenrechtsfragen

Die Fujitsu Gruppe führt ihre Geschäftsaktivitäten weltweit in enger Abstimmung mit lokalen Gemeinden durch. Durch die Zusammenarbeit mit solchen Gemeinden haben wir Systeme etabliert, sich für menschenrechtsbezogene Beratungen und Informationserfassungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu engagieren, um die verschiedenen Meinungen unterschiedlicher Parteien anzuhören und zu verstehen.

Die Fujitsu Gruppe hat ein Intranet-basiertes System eingerichtet, um alle Mitarbeitenden der Fujitsu Gruppe in Bezug auf menschenrechtsrelevante Themen zu beraten und von ihnen Beiträge zu akzeptieren. In Japan hat Fujitsu an 16 Standorten Human Rights Consultation Services eingerichtet. Die erörterten Angelegenheiten werden dem Human Rights Promotion Committee und regelmäßig Prüfer*innen gemeldet, wobei akribisch beachtet wird sicherzustellen, dass personenbezogene Informationen und die Privatsphäre respektiert werden. Ziel ist es, den Nutzungsstatus dieses Beratungsservice zu erfahren und Initiativen einzurichten, um ein erneutes Auftreten von Verstößen zu verhindern.

Durch die „Compliance Line“-/„Fujitsu Alert“-Struktur erhält die Fujitsu Gruppe Berichte und bietet Beratungen, die in Verbindung mit Compliance-Angelegenheiten stehen, einschließlich Menschenrechtsaspekten für alle weltweiten Beschäftigten, Kund*innen, Zulieferern und dritten Parteien der Fujitsu Gruppe. Die Fujitsu Gruppe hat die Compliance Line für Zulieferer in Japan außerdem als Kanal eingerichtet, um Berichte von Zulieferern in Japan im Hinblick auf jegliche Handlungen entgegenzunehmen, die potentielle oder tatsächliche Fälle eines Verstoßes (Non-Compliance) in unseren Beschaffungsaktivitäten darstellen.

Initiativen zur Verhinderung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit

Die Fujitsu Gruppe hat vereinbart, keine Zwangsarbeit oder Kinderarbeit zu nutzen und führt schriftliche CSR-Umfragen auf Grundlage der Norm ISO 26000 durch, um unsere Initiativen zur Verhinderung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit zu überprüfen.

Außerdem machen wir unsere Stakeholder auf die Fujitsu Group CSR Procurement Guideline aufmerksam, die Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit beinhaltet. Darüber hinaus fordern wir unsere Zulieferer auf, an einer schriftlichen Umfrage zum Status der CSR-Initiativen teilzunehmen, einschließlich der Schritte zur Verhinderung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit.

Initiativen zur ethischen KI

Die Fujitsu Gruppe befürwortet seit langem einen auf den Menschen ausgerichteten „human centric“ Ansatz und vertritt die Auffassung, dass Informationstechnologie in erster Linie dazu genutzt werden sollte, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ihm zu nutzen. Im März 2019 kündigte die Fujitsu Gruppe angesichts der rasanten jüngsten Entwicklung von KI-Technologien das „Fujitsu Group AI Commitment“ an. Als Unternehmen, das mit KI verbundene Geschäftsaktivitäten einschließlich Forschung, Entwicklung, Implementierung und Betrieb durchführt, möchten wir die Bedeutung der Kommunikation mit einer Vielzahl von Interessengruppen in der Gesellschaft, auch Nutzer*innen und Verbraucher*innen, hervorheben und den enormen Nutzen von KI in der Gesellschaft verbreiten. Aus diesem Grund legt das „Commitment“ unsere Versprechen gegenüber den Kundschaft und der Community dar.

Im Einklang mit dem Fujitsu Group AI Commitment übernimmt das im Februar 2022 eingerichtete „AI Ethics Governance Office“ eine strategische Führungsrolle bei Programmen für eine ethische Herangehensweise an KI und andere Spitzentechnologien. Das AI Ethics Governance Office etabliert derzeit auch einen internen Governance-Standard, der die Forschungsabteilungen, die über das „Research Center for AI Ethics“ verfügen, das Büro für Regierungsbeziehungen, das sich mit Regierungsstellen und Behörden befasst, die Abteilung für die Einhaltung rechtlicher Vorschriften, die sich mit rechtlichen Fragen beschäftigt, und die Geschäftsabteilungen, die sich mit den Nutzer*innen befassen, die KI-Systeme installieren, zusammenbringt. Das AI Ethics Governance Office stellt nicht nur sicher, dass in allen Unternehmen der Fujitsu Gruppe ethische Grundsätze berücksichtigt werden, sondern leitet auch das „Fujitsu Group External Advisory Committee on AI Ethics“ und die Arbeitsgruppe „Human Centric AI Working Group“ und fördert Initiativen wie die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Gemeinschaften außerhalb des Unternehmens. Dieses Komitee und die Arbeitsgruppe werden nachfolgend detailliert beschrieben.

Die Fujitsu Gruppe hat das Fujitsu Group External Advisory Committee on AI Ethics eingerichtet, das sich aus externen Expert*innen auf diesem Gebiet zusammensetzt, um unsere Praktiken im Bereich der KI-Ethik objektiv bewerten zu lassen. Die Erörterungen dieses Komitees werden dem Board of Directors mitgeteilt, d. h. wir binden die Bemühungen der Gruppe um KI-Ethik in ihr System der Corporate Governance ein und ermöglichen eine laufende Überprüfung und Verbesserung.

Zu den Mitgliedern dieses Komitees gehören Expert*innen aus den verschiedensten Bereichen, um Vielfältigkeit zu gewährleisten. Zu diesen Bereichen gehören neben der KI auch Recht, Biomedizin, Zoologie, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und die Verwaltung von Verbraucherangelegenheiten.

Fujitsus interne „Human Centric AI“-Arbeitsgruppe fungiert als interner Kanal für ethische Beratung und setzt sich aus Spezialist*innen aus Bereichen wie Technologie, Wirtschaft und Recht zusammen. In Bereichen wie Menschenrechte, Datenschutz und Ethik arbeitet diese Gruppe gewissenhaft daran, die voraussichtlichen Auswirkungen der eigentlichen KI-Aktivitäten wie Forschung, Entwicklung, Implementierung und Betrieb zu untersuchen und zu bewerten, einschließlich der Probleme zwischen Verbraucher*innen und Unternehmen, die KI einsetzen. Die Gruppe arbeitet dann daran, Probleme zu verhindern, bevor sie entstehen.

Das Research Center for AI Ethics hat auch die KI-Entwicklungsmethode „Fairness durch Design“ eingeführt, bei der Fairness, die sich je nach Kultur und Geschäftsgepflogenheiten unterscheidet, bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt wird. Ziel dieser Herangehensweise ist es, durch eine faire KI-Entwicklung zu einer faireren und gleichberechtigteren Gesellschaft beizutragen.

  • Entwicklung der KI-Entwicklungsmethode „Fairness durch Design“, die Fairness in Abhängigkeit von Kultur und Geschäftsgepflogenheiten bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt
    Entwurfsmethoden für künstliche Intelligenz - Fairness und Transparenz
    Simone Stumpf, Lorenzo Strappelli, Subeida Ahmeda, Yuri Nakao*, Aisha Naseer*, Giulia Del Gamba und Daniele Regoli
    Gemeinsamer Tagungsbericht der ACM IUI 2021 Workshops, 13. bis 17. April 2021, College Station, USA

Darüber hinaus unternimmt die Fujitsu Gruppe Schritte, um sicherzustellen, dass die KI-Ethik von der Gesellschaft als Ganzes und nicht nur innerhalb der Gruppe angenommen wird. Zu unseren Bestrebungen gehört auch die Verbreitung von Inhalten, die dazu beitragen, die gemeinschaftsweite Berücksichtigung der KI-Ethik zu fördern, einschließlich der kostenlosen Veröffentlichung eines Systems zur Bewertung der ethischen Auswirkungen von KI-Systemen über das Internet im Februar 2022.

Ausführliche Informationen zu den KI-Ethikinitiativen von Fujitsu finden Sie auf der folgenden Website.

Aufkommende Risiken
- Ethische Risiken der KI-Nutzung
BeschreibungAls ein Unternehmen, das bereits vor Beginn der 1980er Jahre Technologien für künstliche Intelligenz (KI) erforscht, entwickelt, bereitgestellt und betrieben hat, vertritt Fujitsu seit langem die Ansicht, dass Informationstechnologie auf eine menschenzentrierte Weise genutzt werden sollte. In den letzten Jahren gab es Berichte über beunruhigende Fälle, in denen der Einsatz von KI beim Umgang mit personenbezogenen Daten ethische Probleme aufwirft. Beispiele hierfür sind Diskriminierung und Ungerechtigkeit bei Krediten, Einstellungstests und Versicherungsprämien aufgrund negativer Wertungen, die durch falsche Erkennung mittels KI verursacht werden. Solche Fälle können das Vertrauen der Menschen in die KI untergraben. Fujitsu ist davon überzeugt, dass es für alle, die KI-Technologien entwickeln, bereitstellen und betreiben, von entscheidender Bedeutung ist zu erreichen, dass die Nutzung nicht nur komfortabel, sondern auch sicher ist.
AuswirkungenDa sich KI in Bereiche wie dem Gesundheitswesen, dem Finanzwesen und der Fertigung ausweitet, besteht das Risiko, dass Nutzer*innen und Verbraucher*innen, die durch die von Fujitsu bereitgestellte KI negative Auswirkungen erlebt haben, Schadensersatzansprüche gegen Fujitsu geltend machen und damit den Ruf des Unternehmens schädigen. Darüber hinaus sieht der von der Europäischen Kommission (im April 2021) angekündigte Vorschlag für eine KI-Verordnung vor, dass Entwickler*innen, Nutzer*innen und andere Beteiligte strenge Maßnahmen ergreifen müssen, die sich nach der Höhe des Risikos richten, dass ihre KI-Systeme die Menschenrechte verletzen könnten. Verstöße können Strafen nach sich ziehen, darunter Geldstrafen von bis zu 6 % des Gesamtumsatzes. Daher ist ein angemessenes Risikomanagement bei der Entwicklung und dem Betrieb von KI-Systemen unerlässlich.
AbhilfemaßnahmenDas Unternehmen gründete das Fujitsu Group External Advisory Committee on AI Ethics als ein Gremium, das regelmäßig tagt und einen ständigen Dialog mit gesellschaftlichen Akteuren pflegt. Bestandteil dieses Dialogs ist die Resonanz zum „Fujitsu Group AI Commitment“, das als Richtlinie für eine ethische KI der Gruppe dient. Das Unternehmen beteiligt sich durch seine Mitgliedschaft in AI4People und anderen Foren auch an internationalen Debatten zur KI-Ethik. Darüber hinaus hat das Unternehmen im Januar 2022 ein AI Ethics and Governance Office eingerichtet, um eine gesellschaftliche Durchdringung zu erreichen und das Vertrauen in KI und andere Spitzentechnologien zu sichern. Dieses Büro befasst sich mit der Förderung von strukturellen Entwicklungen und Strategien. Vor allem im Hinblick auf die vorgeschlagenen europäischen KI-Verordnungen hat das Unternehmen ein System zur „Ethischen Abschätzung der Folgen von KI“ entwickelt und kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieses System ermöglicht eine umfassende Identifizierung potenzieller Risiken in KI-Systemen, um proaktiv auf die Risiken von Verstößen gegen die Verordnungen zu reagieren.

Performance im GJ 2021

Fujitsu Initiativen thematisieren Menschenrechtsaspekte in drei Bereichen der Human Rights Due Diligence

BereicheMenschenrechtsaspekteGrößere Aktivitäten im GJ 2021
LieferketteArbeitsumgebung/Risikomineralien
  • Durchführung einer CSR-Umfrage, um den Stand der Einführung des RBA-Verhaltenskodex bei Lieferanten (119 wichtige Lieferanten und produktionsnahe Arbeitsvermittlungsagenturen sowie Subunternehmer) zu überprüfen, und Bearbeitung der Umfragerückmeldungen
  • Unterrichtung der Teilezulieferer, produktionsnahen Subunternehmer und Arbeitsvermittlungsagenturen über die Fujitsu Group CSR Procurement Guideline und Aufforderung, dieser schriftlich zuzustimmen
  • Überprüfung der Fertigungsstätten der Fujitsu Gruppe zum Stand ihrer Konformität mit dem RBA-Verhaltenskodex
Mitarbeiterinnen und MitarbeiterDiskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz
  • Durchführung einer schriftlichen Umfrage in 97 Unternehmen und 7 Einrichtungen der Gruppe in Japan und anderen Ländern auf Grundlage des ISO 26000 Standards, um den Stand von Initiativen zur Förderung der Achtung der Menschenrechte zu überprüfen
  • Durchführung von E-Learning-Kursen für alle Beschäftigten zur Verhinderung von Mobbing am Arbeitsplatz, einschließlich Verhinderung der Diskriminierung von Mitgliedern der LGBTI+ Community, mit Inhalten, welche die Veränderungen in der japanischen Gesetzgebung (Act on Comprehensive Promotion of Labor Policies) widerspiegeln
  • Fortsetzung der Schulungen für neue und beförderte Angestellte sowie Menschenrechtsschulungen in jeder Region Japans mit dem Ziel, verschiedene Formen der Diskriminierung und Belästigung zu verhindern
  • Durchführung eines gruppenweiten „Barrier-Free Minds“-Workshops zur Etablierung von Arbeitsplätzen und einer Gesellschaft, an denen jeder aktiv partizipieren kann, ob beeinträchtigt oder nicht
  • Durchführung von „Unconscious Bias“-E-Learning-Kursen für alle Beschäftigten, um grundlegende, systemische Diskriminierung aufzudecken und gleichzeitig weiter Diversität und Inklusion zu fördern. Zudem wurden die Kurse ausgeweitet, um Unternehmen der Gruppe in Japan einzuschließen
  • Überprüfung interner Systeme, Überwachung der IKT-Nutzung und Realisierung von Managementreformen zur Förderung vielfältiger, flexibler Arbeitsstile, die nicht auf langen Arbeitszeiten basieren
Kund*innen und Endanwender*innenDatenschutz und Datensicherheit
  • Bekanntgabe des Fujitsu Group AI Commitment und Durchführung einer Bewertung der Auswirkungen von künstlicher Intelligenz (KI, engl. Artificial Intelligence - AI) auf die Menschenrechte. Wir werden die Punkte systematisch bestimmen, die für jede Branche und für die Aufgaben in jedem Beruf berücksichtigt werden sollten, wenn KI-Geschäfte gefördert werden, und uns dann auf diese Punkte beziehen, wenn wir bestimmte Maßnahmen planen
  • Entwicklung der KI-Entwicklungsmethode „Fairness durch Design“, die Fairness in Abhängigkeit von Kultur und Geschäftsgepflogenheiten bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt
  • Entwicklung und Veröffentlichung einer kostenlosen öffentlichen Version eines Bewertungssystems der ethischen Auswirkungen von KI-Systemen auf Grundlage internationaler KI-Ethikrichtlinien, mit Anleitungen und Anwendungsbeispielen. Künftige Ziele sind die Verbesserung und weitere Verbreitung dieses Systems durch die Gewinnung von Partner*innen aus Behörden, Körperschaften und Hochschulen mit dem Ziel, eine offizielle Version mit unseren Partner*innen im GJ 2022 zu veröffentlichen.

Schulungen zu Menschenrechtsaspekten

    • E-Learning zu „Wirtschaft und Menschenrechten“
    • Verhinderung von Mobbing am Arbeitsplatz: Ausgerichtet auf die Schaffung von inklusiven Arbeitsplätzen, an denen jeder willkommen ist
    • Diskriminierung von Minderheiten, Mobbing am Arbeitsplatz, Förderung eines Verständnisse für Geschlechtervielfalt und Menschenrechtsaspekte, die mit dem Geschäftsbetrieb in Zusammenhang stehen
    • Schulung für neue Angestellte/ Nachwuchskräfte der mittleren Laufbahn: 1.980 Teilnehmende

      Schulung für Führungskräfte: 7.299 Teilnehmende
      Schulung für neue Führungskräfte/ CEOs von Unternehmen der Gruppe: 34 Teilnehmende

Maßnahmen zur Schärfung des Menschenrechtsbewusstseins

  • Veranstaltung eines Wettbewerbs, in dem sich Beschäftigte von Fujitsu und Unternehmen der Gruppe in Japan und ihre Familien Slogans zur Förderung eines Menschenrechtsbewusstseins ausgedacht haben: 2.268 Vorschläge
  • Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2021 und des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember 2021
    Veranstaltung zu Diversität und Inklusion: 1.040 Teilnehmende
    Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung, Online-Veranstaltung: 189 Teilnehmende
    Internationaler Tag der Menschenrechte, Wirtschaft und Menschenrechte: 573 Teilnehmende
  • Aushängung von Postern zur Förderung des Menschenrechtsbewusstseins in den Arbeitsstätten von Fujitsu und Unternehmen der Gruppe in Japan.
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