Fujitsu und Universität Ochanomizu gründen Forschungslabor für KI-Technologien zur Gleichstellungs-Förderung

München, 27. April 2023

PM - KI TechnologieFujitsu und die japanische Universität Ochanomizu haben das „Fujitsu-Ochanomizu University Social Collaboration Program for AI Ethics" ins Leben gerufen. In einem gemeinsamen Forschungslabor arbeiten sie an der Entwicklung von KI-Lösungen zur Geschlechter-Gleichstellung. Gegründet wurde das Labor am 1. März 2023 im Rahmen des „Fujitsu Small Research Lab"-Programms (1) und des „Social Collaboration Program" (2) der Ochanomizu-Universität, eines Kooperationsprogramms von Universität, Industrie und Wissenschaft.

Im April 2022 gründete die Ochanomizu-Universität das ‚Institut für geschlechtsspezifische Innovationen‘ (3) zur Förderung von Forschung, Innovation und sozialer Kommunikation auf Basis von Geschlechterperspektiven. Vorrangige Ziele sind der Ausbau und die Stärkung der Forschung zu Gleichstellungsfragen. Mit seiner Expertise im Hinblick auf vertrauenswürdige und ethische KI hat Fujitsu eine Technologie zur Abschwächung intersektioneller Verzerrungen (4) entwickelt. So soll verhindert werden, dass die KI einzelne Gruppen aufgrund von Abweichungen bei der Datenerfassung diskriminiert.

Das gemeinsame Forschungsprogramm kombiniert die KI-Technologie von Fujitsu und das Wissen der Ochanomizu-Universität zu geschlechtsspezifischen Innovationen. Diese erlauben quantitative und objektive Messungen des Geschlechtergleichstellungsgrads und fördern die Entwicklung von Talenten, die durch interdisziplinäre Expertise zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen können.

Hintergrund

PM - KI Technologie 2Die Gleichstellung der Geschlechter – eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) – bleibt weltweit ein bedeutendes Thema. Im Global Gender Gap Report 2022 rangiert Japan auf Platz 116 von 146 Ländern weltweit (5). Das zeigt: Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist in diesem Land immer noch groß. Um das Problem anzugehen, hat das japanische Kabinett eine Reihe von Maßnahmen wie den „Fünften Basisplan für die Gleichstellung der Geschlechter" (6) als grundlegenden Akt zur Verwirklichung einer geschlechtergerechten Gesellschaft eingeführt. Die gesellschaftliche Umsetzung ist jedoch nach wie vor eine Herausforderung. Sowohl in Japan als auch in anderen Ländern besteht die Sorge, dass die Bemühungen zur Stärkung der Frauen auf der anderen Seite zu neuen, unbeabsichtigten Ungerechtigkeiten gegenüber weiteren Gruppen führen könnten.

Um dieses Problem zu lösen, haben Fujitsu und die Ochanomizu University das „Fujitsu-Ochanomizu University Social Collaboration Program for AI Ethics" gegründet. Es sucht Möglichkeiten, mithilfe von KI-Lösungen einen Beitrag zur Beseitigung der Ungleichbehandlung von Geschlechtern zu leisten. Da jedoch auch KI bestimmte Risikofaktoren, wie die Diskriminierung von Minderheiten aufgrund von Verzerrungen in den KI-Trainingsdaten, in sich birgt, bildet das soziale Vertrauen einen zentralen Schwerpunkt bei der Entwicklung von KI-Systemen. Zu diesem Zweck entwickeln Fujitsu und die Ochanomizu University praktische Lösungen für geschlechtsspezifische Fragen. Gleichzeitig nehmen sie die Gefahr einer KI-bedingten Voreingenommenheit in Angriff, indem sie Fujitsus Stärke bei der Entwicklung ethischer KI-Technologien einerseits sowie die Forschung der Universität zu geschlechtsspezifischen Innovationen andererseits nutzen. Zusätzlich zu ihren F&E-Aktivitäten wollen die Partner gezielt Talente fördern, die bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme Führungsqualitäten aufweisen, indem sie Ansätze aus der Informationswissenschaft und den Sozialwissenschaften kombinieren.

Ein Überblick über das "Fujitsu-Ochanomizu University Social Collaboration Program for AI Ethics"

1. Zeitraum:
März 2023 - 31. März 2026

2. Standort des kollaborativen Forschungslabors:
Institut für geschlechtsspezifische Innovationen, Ochanomizu Universität (Bunkyo-ku, Tokio, Japan)

3. Überblick über die gemeinsame Forschung:
Als ersten Schritt des gemeinsamen Projekts wollen Fujitsu und die Ochanomizu Universität bis Ende März 2024 eine KI-Lösung zur maximal zuverlässigen Bewertung von Personalressourcen entwickeln. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung einer diversen, gleichberechtigten und integrativen Gesellschaft. Um ethische Risiken in KI-Modellen wirksam anzugehen, kommt Technologie von Fujitsu zur Entschärfung intersektionaler Verzerrungen auf die KI-Technologie zur Personalbeurteilung zum Einsatz. Die Fairness der Beurteilungsergebnisse wird mithilfe von Evaluierungsmethoden wie Interviews und Workshops verifiziert, wobei die sozialwissenschaftliche Expertise der Ochanomizu-Universität zum Einsatz kommt. Im Rahmen der Verifizierungstests wird außerdem KI-Technologie eingesetzt, um die Fairness der Bewertungen quantitativ zu analysieren. Hierbei werden sowohl der Entscheidungsprozess als auch die Fakten hinter den Analyseergebnissen offengelegt. Damit ist sichergestellt, dass die KI die Ungleichbehandlung der Geschlechter beseitigt, gleichzeitig jedoch keine neuen Ungerechtigkeiten schaffen kann. Auf Basis der Testergebnisse werden beide Parteien die Personalbewertungs-KI kontinuierlich optimieren – mit dem Ziel einer neuen Technologie, die faire und diskriminierungsfreie Entscheidungen gewährleistet.

Anhand der gemeinsam erzielten Forschungsergebnisse schlagen Fujitsu und die Ochanomizu-Universität dann konkrete Lösungen zur Beseitigung der Geschlechterungleichheit und zur Lösung gesellschaftlicher Probleme vor.

Des Weiteren ist geplant, Seminare und Workshops zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit KI-Technologien und gesellschaftlichen Problemen abzuhalten. So sollen künftig Fach- und Führungskräfte ausgebildet werden, die in der Lage sind, gesellschaftliche Probleme durch bereichsübergreifende Zusammenarbeit zu lösen.

4. Rollen und Verantwortlichkeiten

Fujitsu:

  • - Forschung und Entwicklung von KI-Ethik-Technologien, Anwendung auf Gleichstellungsfragen
  • - Entwicklung von technologischen Lösungen
  • Ochanomizu Universität:
  • - Bewertung des Urteilsvermögens der KI und Beurteilung im Hinblick auf soziale Fairness
  • - Entwicklung praktischer Lösungen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, politische Vorschläge

5. Organisation:

  • - Programmleiter: Etsuko Saito (Professorin, Institut für geschlechtsspezifische Innovationen, Ochanomizu Universität)
  • - Unterprogrammleiter: Hiroya Inakoshi (Projektleiter, Human-AI Collaborative Society Project, Forschungszentrum für KI-Ethik, Forschungsabteilung, Fujitsu)
  • - Izumi Nitta (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Human-AI Collaborative Society Project, Forschungszentrum für KI-Ethik, Forschungsabteilung, Fujitsu)
  • - Mika Omori (Professor, Abteilung für Humanwissenschaften, Fakultät für Kernforschung, Ochanomizu Universität)
  • - Takayuki Ito (Professor, Abteilung für Naturwissenschaften, Fakultät für Kernforschung, Ochanomizu Universität)
  • - 17 weitere Forscher von Fujitsu und der Ochanomizu Universität
  • ________________________________________

    (1) Fujitsu Small Research Lab: Initiative, bei der Fujitsu-Forscher in Technologie-Inkubatoren an Universitäten in Japan und auf internationaler Ebene eingebettet sind, um gemeinsam mit einigen der führenden Köpfe auf ihrem Gebiet zu forschen, darunter Professoren und die nächste Generation von Forschern.

    (2) Das Programm für soziale Zusammenarbeit der Ochanomizu Universität: Das Social Collaboration Program nimmt Mittel und Forscher von Forschungsinstituten und privaten Unternehmen auf, um gemeinsame Forschungs- und Bildungsprojekte mit gemeinsamen Interessen durchzuführen.

    (3) Geschlechtsspezifische Innovationen: Bei der Erforschung und Entwicklung geschlechtsspezifischer Innovationen wird die Geschlechterperspektive berücksichtigt, um Lösungen zu finden, die neue Innovationen hervorbringen und letztlich zur Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter beitragen. (Institut für geschlechtsspezifische Innovation (IGI)

    (4) Technologie zur Milderung intersektioneller Verzerrungen: Eine von Fujitsu entwickelte Technologie, die intersektionelle Verzerrungen abmildert, die auftreten, wenn Merkmale wie Alter, Geschlecht und Nationalität unter bestimmten Bedingungen kombiniert werden.

    (5) Japan liegt auf Platz 116 von 146 Ländern weltweit: Quelle: Weltwirtschaftsforum „Global Gender Gap Report 2022"

    (6) Der Fünfte Basisplan für die Gleichstellung der Geschlechter: Whitepaper des japanischen Kabinettsbüros

Über Fujitsu

Fujitsu ist ein globaler Partner für die Digitale Transformation und hat sich zum Ziel gesetzt, die Welt nachhaltiger zu gestalten und mit Innovationen das Vertrauen in die Gesellschaft zu fördern. Mit rund 124.000 Mitarbeiter unterstützt Fujitsu seine Kunden in über 100 Ländern, einige der größten Herausforderungen der Menschheit zu lösen. Das Dienstleistungs- und Lösungsportfolio für nachhaltige Transformation basiert auf fünf Schlüsseltechnologien: Computing, Networks, AI, Data & Security und Converging Technologies. Im Geschäftsjahr 2022 (zum 31. März 2023) erzielte Fujitsu Limited (TSE:6702) mit Hauptsitz in Tokio, Japan, einen konsolidierten Jahresumsatz von 3,7 Billionen Yen (28 Milliarden US-Dollar) und bleibt, gemessen am Marktanteil, das führende Unternehmen für digitale Dienstleistungen in Japan. http://www.fujitsu.com/de/

Fujitsu in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Fujitsu unterstützt als führender Informations- und Telekommunikations-Komplettanbieter seine Kunden bei allen Aspekten der digitalen Transformation. Dafür kombiniert das Unternehmen IT-Dienstleistungen und Produkte mit zukunftsweisenden digitalen Technologien – wie Künstlicher Intelligenz (KI), dem Internet der Dinge (IoT), Blockchain, Analytics, Digital Annealing sowie Cloud- und Sicherheitslösungen – und schafft zusammen mit seinen Kunden und Partnern neue Werte. Das Produkt- und Service-Angebot kann passgenau auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden – von der Konzeption bis hin zur Implementierung, dem Betrieb und der Orchestrierung von digitalen Ökosystemen.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Fujitsu über 4.000 Beschäftigte und verfügt mit über 10.000 Channel-Partnern allein in diesen drei Ländern zudem über eines der leistungsfähigsten Partnernetzwerke der Branche. http://www.fujitsu.com/de/

Melanie Saß


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Unternehmen: FleishmanHillard Germany GmbH


Datum: 27. April 2023
City: München

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